top of page
Lynn Blattmann

Frauen ran an den Grill

Grillen ist meist Männersache. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn es einer kann. An der heissen Kohle zu stehen macht aber derart Spass, dass man dies nicht nur den Männern überlassen sollte.

Zum Grillen braucht es weniger tolle Geräte als viele meinen. Ein einfacher Kugelgrill reicht.

Ich weiss, dass man heute auch elektrisch oder mit Gas grillen kann, finde das aber uninteressant.

Zum Grillen gehört für mich das Feuer und die Glut, egal ob sie mit Holz, mit Holzkohle oder mit Briketts hergestellt wird.

Hier einige Tipps für Grilleusen:



  1. Kaufen Sie sich einen Anzündkamin. Die Dinger sind zwar potthässlich, aber jedes Kind kann damit in 12 Minuten glühende Kohlen machen. Kohle oder Briketts oben reinfüllen, ein Anzündrugeli aus Holzwolle auf den Grillrost legen und anzünden, dann den Anzündkamin über das brennende Holzwollerugeli stellen und ein Glas Wein einschenken. Am Anfang qualmt es ein wenig, dann beruhigt sich das Ganze und wenn von oben Glut zu sehen ist kann die Kohle in den Grill geleert werden.

  2. Grillen Sie viel indirekt. Der häufigste Grillfehler liegt darin, dass viele meinen, dass man das Grillgut einfach auf den Grill legt und zwar dann, wenn die Glut darunter richtig heiss ist. Das ist bei einem Steak OK für ein kurzes Anbraten und damit die schönen schwarzen Streifen entstehen, sonst rate ich zu Braten neben der Glut. Am besten, Sie giessen die glühende Kohle nur auf eine Seite des Grills, damit sie einen kühleren Ort haben für das sanfte Durchgaren. Ein Grill mit Deckel ist hilfreich bei grösseren Fleischstücken.

  3. Keine Marinade auf den Grill. Wenn Sie Fleisch zum Grillen kaufen, dann am besten ohne Marinade. Wenn Sie doch so ein einbalsamiertes Teil im Kühlschrank haben, dann entfernen Sie vor dem Braten die Marinade mit einem Küchenpapier. Marinade enthält oft viel Öl, das in die Glut tropft und nicht nur unschöne fette Rauchschwaden erzeugt, auch ungesunde Stoffe erzeugt, die auch nicht ins Essen gehören. Es reicht vollkommen, wenn Sie das Fleisch ungesalzen und ohne Pfeffer grillen, wer es mag, kann es mit einer trockenen Kräutermischung einreiben.

  4. Fleisch muss vor dem Grillen zimmerwarm sein. Wenn das Grillgut direkt aus dem Kühlschrank auf den Grill gelegt wird, dann gart es schlechter durch und die Kruste wird nicht gut.

  5. Man kann auch Gemüse und Früchte grillen. Am einfachsten legt man gleich am Anfang zwei dicke Auberginen direkt auf den Grill über die Glut und schliesst den Deckel, nach ca. 10-15 Minuten wenden. Die Haut verbrennt dann und die Aubergine werden pflüderweich. Dann bringt man die Dinger in die Küche, halbiert sie längs und schabt das weiche Innere in eine Schüssel. Dann kommt etwas Sesampaste (Tahina) dran (ca. 1-3 Esslöffel) und etwas Salz und Pfeffer. Das Ganze wird mit einem Stabmixer zu einer Paste gemixt und dann lauwarm zum Fleisch serviert.

  6. Grillen braucht Zeit. Die Zeit ist fast so wichtig wie die Glut. Weniger heiss grillen, mehr indirekt und mit viel Zeit. Ein Hühnerschenkel braucht 20-25 Minuten, ein dickes Steak, will langsam indirekt durchziehen nach dem scharfen Anbraten.

  7. Grillen braucht Gefühl. Wenn man das Angebot an Grillzubehör anschaut, könnte man meinen, Grillen sei eine hoch technische Angelegenheit, die Auswahl an digitalen Temperaturmessern, Sensoren, Grillzangen, Räucherhölzern, Grillsalzsteinen etc. ist riesig. Ausser einer langen Grillzange braucht gutes Grillen aber wenig von dem Zeugs. Das Steak ist rosa bei 55 Grad Kerntemperatur, man kann dies aufwendig messen oder davon ausgehen, dass dies der Fall ist, wenn sich das Steak etwa so hart anfühlt wie der Muskel an unserer Daumenwurzel, wenn wir den Mittelfinger auf den Daumen legen. Ist es schon so hart wie der Muskel, wenn wir den Ringfinger auf den Daumen legen, dann ist es well-done und kaum mehr rosa.


Probieren Sie es aus! Es lohnt sich!


0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page