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Lynn Blattmann

Fried Rice: Soulfood für alle


Für gebratenen Reis gibt es fast so viele Rezepte wie asiatische Küchen. Fast jede Familie in China, Thailand oder Vietnam hat ihr eigenes Lieblingsrezept für Fried Rice. Gebratener Reis wird heute auf der ganzen Welt gegessen, es kam aus Asien mit den Migrant:innen in die USA, nach Afrika und nach Europa. Es ist Zeit, dass es auch in der Alltagsküche der Schweiz einen selbstverständlicheren Platz bekommt.


Weil gebratener Reis in vielen Varianten einfach nur phantastisch schmeckt, hier ein paar Tipps, und ein Rezept von mir. Damit werden Sie nicht nur sich selber und ihre Familie kulinarisch beglücken können, sondern auch ihre Gäste.

Gebratener Reis kann bestens auch ohne Fleisch oder Fisch zubereitet werden, er schmeckt auch vegetatisch so gut, dass man immer wieder Lust hat darauf.


Das wichtigste ist der Reis

Der Reis für dieses Gericht sollte von gestern, oder vorgestern oder vorvorgestern sein, weil frisch gekochter Reis beim Braten leicht pampig wird. Es ist egal, welchen Reis sie nehmen, einfach als Trockenreis kochen. Entweder mit der doppelten Menge Wasser in einer Pfanne mit Deckel 20 Min kochen, oder im Steamer automatisch kochen lassen, oder im Reiskocher, oder in viel Wasser wie Pasta zubereiten und anschliessend im Backofen auf einem grossen Blech etwas nachtrocknen.

Ich nehme gerne Basmatireis und packe ihn nach dem Auskühlen in Plastiksäcke, so kann ich den Reis vor dem Braten im Sack ganz einfach krümlig machen.


Die Aromatisierung macht den Unterschied

Beim Braten des Reises geht es darum, möglichst ausgewogene Aromen in das Essen zu bringen, es braucht also Säure, Schärfe, Süsse und natürlich ganz viel Umami. Ich nehme darum immer Bundzwiebeln, geriebenen frischen Ingwer und einige gefrorene Erbsen, weil sie Süsse abgeben. Bei vegetarischen Varianten aromatisiere ich das Reis beim Braten immer mit einer speziell zusammengestellten Würzsauce, die Sojasauce, etwas Sambal Oelek und als Säureträger etwas Essig oder Zitronensaft enthält. Noch würziger wird das Reis, wenn man der Sauce etwas Curry oder Mah Meh Gewürzmischung beigibt.


Grundrezept für Fried Rice


Zutaten für 4 Personen

150 gr Reis (Basmati, oder Langkorn, oder Parfumreis, oder Vollkornreis)

1 EL Ol zum Braten

1 Bund Frühlingszwiebeln

1 daumendickes Stück frischen Ingwer

1 frischer Chilli (oder Chilliflocken)

2 Handvoll gefrorene Erbsen

1 TL Zucker

2 Eier

Kräuter zum Garnieren (Koriander, Schnittlauch, Schnittknoblauch oder Petersilie, je nach Geschmack)

Limettenschnitze


für die Würzsauce:

2 EL Sojasauce

1-2 EL Essig oder Zitronensaft

1-2 TL Currymischung oder Mah Meh Gewürz

1 TL Sambal Oelek

(evtl. ein Spritzer Fischsauce oder Sesamöl)


Zubereitung

  1. Reis am Vortag kochen nach Anleitung, auskühlen lassen in einen oder zwei Plastiksäckchen abfüllen, im Kühlschrank lagern.

  2. Frühlingszwiebeln kleinschneiden, Ingwer reiben, Erbsen bereit stellen, Chilli hacken.

  3. Eier mit etwas Sojasauce aufschlagen und zu dünnen Omeletten braten, diese abkühlen lassen, aufrollen und in Nudeln schneiden. (Wenn es schnell gehen muss, können die Eier auch mitgebraten werden)

  4. Würzsauce vorbereiten (alle Zutaten mischen)

  5. Wok oder Eisenpfanne stark erhitzen und Bratöl dazu geben, Gemüse, Zwiebeln und Ingwer darin anbraten, Chilli zugeben.

  6. Würzsauce dazugeben und Reis darunterziehen, Zucker beigeben, abschmecken, gut rühren und 5-7 Min braten bis der Reis die Farbe der Sauce angenommen hat.

  7. Am Schluss die Omelettenstücke dazugeben, mit Kräutern garnieren und servieren.

Variante mit Fleisch

  1. Fleisch (z.B. Poulet, Geschnetzeltes Schwein oder Rind) in Sojasauce und Reismehl oder Maizena marinieren, geriebenen Ingwer und Gewürzmischung vorab dazugeben.

  2. Fleisch zuerst anbraten, dann vorgehen wie oben beschrieben.

Variante mit Crevetten oder Fisch

  1. Crevetten oder Fisch mit etwas Maismehl oder Maizena bestäuben, geriebenen Ingwer und Gewürzmischung dazu geben und sanft anbraten.

  2. Nach dem Anbraten zur Seite stellen, während das Fried Rice zubereitet wird, erst am Schluss wieder zugeben.


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