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Lynn Blattmann

Maggi, ein Sozialunternehmer verbessert die Welt

Ende des 19. Jahrhunderts war Mangelernährung in Arbeiterkreisen das grösste gesundheitliche Problem. Arbeiterinnen hatten schlicht keine Zeit zum Kochen. Die ersten Convenience Produkte brachten eine markante Verbesserung der Gesundheit.


Der 1846 geborene Julius Maggi wollte nicht nur Unternehmer werden und Geld verdienen, er wollte etwas tun gegen das Ernährungselend der Arbeiterfamilien. Er experimentierte dafür mit eiweisshaltigen Mehlen um neue, gesunde und einfach zu kochende Produkte herzustellen. Es waren wasserlösliche Suppen aus Erbsenmehl.

1886 kam die Maggie-Würze auf den Markt. Sie verbesserte den Geschmack, der oft eintönigen und faden Speisen derart, dass die Maggi Würze zu einem internationalen Verkaufsrenner wurde.

Mit der Maggiwürze, unverkennbar in der braunen Flasche mit gelber Etikette, wurde es möglich, dass jeder am Tisch seinen Speisen eine persönliche Würze verpassen konnte. Als ich einmal aus Übermut einige Tropfen davon in eine Salatsauce gab, glaubte ich beim Essen meine Grossmutter sei da. Die Sauce schmeckte genau wie in meiner Kindheit beim Essen bei ihr.

Julius Maggi tüftele weiter und brachte 1900 den ersten Suppenwürfel (Bouillonwürfel) auf den Markt. Damit konnten Schulkinder ein warmes Mittagessen kochen, wenn ihre Eltern in der Fabrik waren, und die häufigen Lebensmittelvergiftungen wegen verdorbener Fleischbrühe, die damals noch ohne elektrische Kühlung aufbewahrt werden musste, gingen zurück.

Wer heute über das Überangebot an Convenience-Produkten schimpft, vergisst oft, welcher Segen die ersten derartigen Produkte gerade für ärmere Familien waren.

Die ersten Suppenwürfel bestanden hauptsächlich aus Erbsenmehl.

Interessanterweise wird heute wieder mit Erbsenmehl für eine Essensrevolution experimentiert. Einige vegane und vegetarische Fleischersatzprodukte werden heute auch aus Mehlen von Hülsenfrüchten hergestellt, oft auch aus Erbsen.





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