Brot war lange eines der wertvollsten Lebensmittel. Die Gewinnung und Lagerung von Mehl war so früher aufwändig und risikoreich, dass man kein bisschen Brot vergeuden wollte.
Früher war es Brauch, dass man das Brot nach dem Backen zuerst einige Tage gelagert hat, bevor man es ass.
Der Grund dafür mutet heute eigenartig an: Wer ganz frisches Brot ist, hat so viel Lust daran, dass er viel weniger kaut als bei älterem Brot, darum wird das Brot auch schlechter verdaut. Für die Menschen früher war dies eine Verschwendung, darum lagerten sie das frische Brot zuerst etwas und brachten es nicht frisch auf den Tisch.
Dies ist heute nicht mehr nötig, aber es ist keine schlechte Angewohnheit, auch frisches Brot besonders gut zu kauen, es wird dann nämlich auch bekömmlicher.
Wer Roggenbrot mag, sollte dieses auch aus Verdauuungsgründen unbedingt mit Sauerteig zubereiten. Einige Nährstoffe des Roggenmehls werden erst durch den Sauerteig und eine lange Teigführung so gut aufgeschlüsselt, damit sie unser Körper auch aufnehmen kann.
Ich backe gerne Roggenbrötchen, weil sie sich gut einfrieren lassen und ich so frischeres und besseres Brot habe zum Frühstück, das ich unter der Woche meist allein esse.
Roggenbrötchen
Vorteig
4-5 Esslöffel Sauerteiganstellgut
100 gr Roggenvollkornmehl Bio (z.B.: von Coop)
1 dl lauwarmes Wasser
Hauptteig
300 gr Roggenvollkornmehl Bio
100 gro Urdinkelmehl hell
2.5 dl Wasser
1,5 TL Salz
1. Sauerteiganstellgut mit ca. 100 gr. Roggenvollkornmehl und 1 dl lauwarmem Wasser mischen und zwei bis drei Stunden an einen warmen Ort stellen.
2. 300 gr Roggenvollkornmehl, 100gr. Urdinkelmehl mit 2 dl Wasser benetzen und zu einem festen Teig kneten. 1.5 TL Salz zugeben
3. Vorteig zum Hauptteig geben und gut durchkneten. Der Teig sollte fest und gut knetbar sein.
4. Eine Kugel formen, zurück in die Schüssel legen, Schüssel zudecken und mindestens über Nacht in den Kühlschrank stellen.
5. Am nächsten Tag, Portionen vom Teig abstechen und Kugeln formen. Mit einem scharfen Messer einschneiden.*
6. Die Teigkugeln eine Stunde ruhen lassen, dann auf 230 Grad backen, zwei Dampfstösse geben wenn möglich.
*In katholischen Gegenden hat man früher gerne ein Kreuz ins Brot geschnitten, damit es gesegnet war und das Backen besser gelang. Einschnitte im Brot erleichtern die Volumenzunahme, es muss dafür allerdings kein Kreuz geschnitten werden...
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