Wie eine Studie aus den 60er Jahren uns die Freude am Fett vergällte.
Ich weiss nicht wie es Ihnen geht. Aber wenn der Geruch von gebratenem Speck durchs Haus zieht, dann läuft bei mir nicht nur das Wasser im Mund zusammen, es meldet sich gleich auch das Über-ich und vermeldet säuerlich, dass Fett ungesund sei, ich soll doch lieber ein Schoggi Joghurt essen, dem Cholesterin- und dem Badezimmerspiegel zu liebe.
DAS IST FALSCH!
Fett ist gesund! Es sättigt nicht nur lange und verhindert Heisshungerattacken, es schützt unseren Körper auch vor Entzündungen und kann paradoxerweise sogar beim Abnehmen helfen.
Das Problem ist der Zucker
Es ist wahr, unsere Gesellschaft verfettet. Noch nie gab es so viele Übergewichtige wie heute, dennoch hat das eigentlich nichts mit dem Fett zu tun, sondern viel mehr mit dem Zucker, genauer gesagt, mit den vielen Kohlehydraten und der mangelnden Bewegung.
Es sind die Kohlehydrate, egal ob sie von Vollkrornbrot oder aus einer Crème Brulée stammen, die uns zusetzen. Sie sind es, die sich rasch auf die Hüften setzen, wenn wir sie nicht sogleich mit Sport verbrennen.
Seit dem tollen Instagram Account der Biochemikerin Jessie Inchauspé wissen wir, dass uns der Zucker in erster Linie zu schaffen macht und nicht das Fett.
Das Märchen vom ungesunden Fett geht auf eine Studie der Zuckerlobby aus den 60er Jahren zurück, das Millionen Menschen bereitwillig glaubten, weil es scheinbar einleuchtete. Mit der Studie sollte jedoch nur von der Problematik des Zuckerkonsums abgelenkt werden, was fatale Auswirkungen hatte. Weil nämlich plötzlich alle Menschen so wenig Fett wie möglich zu sich nehmen wollten, stieg der Kohlehydratkonsum massiv an. Mit den bekannten Folgen bei den Kleidergrössen.
Erst kürzlich haben verschiedene neue Untersuchungen gezeigt, dass eine fettarme Ernährung schlecht ist für die Gesundheit. Leider werden diese kaum wahrgenommen, denn nichts lässt sich schwieriger verändern als ein tiefsitzender Glaube.
Die Menschen schlucken zwar tapfer Omega 3 Tabletten und sie unterscheiden kleinlich zwischen den bösen gesättigten Fetten (Speck) und den guten ungesättigten Fetten (z.B. Olivenöl). Aber Fett ist Sünde für sie. Jedes Fetträndchen beim Fleisch wird sorgfältig weggeschnitten und selbst die Schweine wurden fast zur Fettfreiheit umgezüchtet, weil die KonsumentInnen nach magerem Fleisch verlangten.
Mittlerweile hat selbst die amerikanische kardiologische Gesellschaft den Irrtum erkannt, sie konnte nämlich keinerlei Schäden feststellen an den Gefässen bei Menschen mit einer fettreichen Ernährung. Die sogenannte Plaque, die sich in den Gefässen ablagert, besteht zwar in erster Linie aus Fett, diese stammt aber aus den verfutterten Kohlehydraten.
Fett ist in jeder Form gut für den Organismus
Neue Untersuchungen zeigen, dass uns eine fettreichere Ernährung gut tut. Das heisst also, dass gebratener Speck nicht nur himmlisch riecht, sondern auch nett ist zu unserem Körper.
Mein Grossvater wusste das noch, er war Metzger und weitherum bekannt für seinen schwarz geräuchten Speck. Es wird Zeit, dass wir uns wieder etwas mehr Fett gönnen. Fett verbessert nämlich auch die Laune!
Hier ein Link zu einem SRF Beitrag von 2017. Leider hat sich das Wissen bis heute noch nicht durchgesetzt, aber wir können uns ja am nächsten Sonntag zum Frühstück wieder einmal Speck und Spiegeleier gönnen!
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